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Was heißt für mich ganzheitliches Projektmanagement?

Neulich wurde ich gefragt, wie meine Definition für ganzheitliches Projektmanagement heißt – schließlich gibt es dafür einige auf dem Markt.

Ich erhielt bei einem meiner Auftraggeber mehrere Trainings und Coachings rund um die Berater- und Projektmanagement-Praxis. Die dabei erarbeitete, genaue Definition muß ich nochmal aus meinen Unterlagen heraussuchen – eine spannende Frage, sich mal die genaue Definition wieder zu Gemüte zur führen. Aktuell arbeitet man einfach danach, was einem selbst als Definition in Fleisch und Blut, sprich ins reale Leben, übergegangen ist.

Nach meiner persönlichen Definition geht es um die Berücksichtigung aller Einflussfaktoren, die für ein erfolgreiches Projekt notwendig sind und das Kräfteverhältnis zwischen den drei Ecken des magischen Dreiecks „Ziele, Kosten, Zeiten“ bestimmen.

Nach meiner Erfahrung gibt es mehr Definitionen als praktische Arbeitsinhalte. Die Unterschiede in der Projektdurchführung, die zu Erfolg oder Misserfolg führen, liegen fast nie in der Auswahl von Methode, Definition oder Verfahren, sondern fast ausschließlich im „Vergessen“ eines oder mehrerer entscheidenden Einflussfaktoren auf das Projekt – wobei „Vergessen“ hier auch als Synonym für Unterschätzen, Überschätzen, Missachten, Interessenkonflikt oder vieles andere mehr stehen kann.

Und es gibt so gut wie keine nachhaltige Ausbildung, um genau dieses „Vergessen“ zu umgehen, auch wenn viele PM-Ansätze dies suggerieren. Nach wie vor spielen Fleiss, Engagement, Lebenserfahrung, Um- und Weitsicht, menschliche Stärke und Reife sowie auch eine gehörige Portion Glück, im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben, eine entscheidende Rolle.

Die Psychologie, das Pferd – und eben die Praxis

Wie wir auch, als Oley-IIV und Cahokia Reitschule in Kooperation, laufen viele  einem Hype der innovativen, tiefenpsychologischen Selbst- und Team-Erkennungs- und Veränderungswelle hinterher und versuchen, gleich einem Guru die eigene unfehlbare Methode am Markt zu platzieren.

Ich mchte aus wettbwerbsrechtlichen Gründen keine Namen nennen, jeder kann sich selbst im Internet inforrmieren, welche Unzahl an Methoden existiert. Jede ist tausendfach erprobt, entspricht den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen – und Angst vorm Pferd braucht eh keiner haben, weil damit machen wir ja nix, es ist ja“nur“ unser Medium….

Leider habe ich beim Lesen unseres eigenen Flyers feststellen müssen, dass wir ja selbst auch nichts so bahnbrechend anderes schreiben. Das macht mir Sorgen! Ich bin immer geneigt, das ganze Thema zu beerdigen, weil die inflationäre Hypewelle eher vergrault als Kunden anlockt.

Das widerspricht aber meinem Naturell – und dem meiner Frau, die in dem Projekt ausserordentlich aktiv mitmischt – ausserordentlich. Wir wissen, welche Effekte wir erzielen können, welchen Spass die Kunden haben – und last but not least – welche Dinge tatsächlich taugen, der täglichen Praxis einen positiven Schub zu verleihen. Und im letzteren liegt die Crux begraben.

Wir sind dazu übergegangen, alle Werbung, alle großspurigen Versprechungen wegzulassen – wir bieten einen Schnuppernachmittag an, und jeder Teilnehmer selbst kann für sich entwickeln, welchen Praxisnutzen er daraus ziehen möchte. Darauf aufbauend wird das Programm aufgesetzt und durchgeführt.

Natürlich coachen – und im deutschen Sinne – lenken und leiten wir die Teilnehmer – auch am Schnuppernachtmittag. Schließlich sollen alle in der Lage sein, annäherungsweise zu verarbeiten, was sie erleben, was sie tun und mit welchem Ergebnis sie etwas machen. Es gibt hier keinen Blindflug – aber am Anfang ist der Weg das Ziel. Jeder Teilnehmer kann festlegen, mit welchem Schrittmass er in welcher Richtung an welches Ziel kommen möchte.

Was werfen wir in die Wagschale? Viele Jahrzehnte Praxis. Die Praxis kommt aus einem angefüllten beruflichen und gesellschaftlichen Leben. Wir nutzen unsere Pferde selbst dazu, um es uns gut gehen zu lassen. Dabei bedeutet „gut gehen lassen“ mehr als nur die Zeit zu geniessen, vielmehr ist es auch für uns das Mittel der Wahl, ausgeglichen, gestärkt, selbstbewußt und entspannt durch den Alltag zu gehen.

Und das unterscheidet uns vielleicht von den vielen wissenschaftlichen und pseudowissenschafltichen Ansätzen – wir verfolgen einzig und allein den praktischen Ansatz und verbinden die Welt der Pferde und die Welt des Alltags auf eine erlebbare Art und Weise.

Pferdehimmel!?

Welche Verantwortung wir als Menschen für unsere domestizierten Freunde und Lieblingstiere tragen, wird immer schmerzlich bewußt, wenn es darum geht, wenn wir die Natur ersetzen und ein Tier von seinen quälenden Schmerzen befreien müssen.

Was ist der Hintergrund? Eine unserer Einstellerinnen hatte vor vielen Jahren eines unserer Pferde übernommen – aus Liebe zum Pferd, aus dem Gefühl vieler gemeinsamer Erlebnisse und dem Wunsch, genausoviel gemeinsam noch zu erleben. In unserer Welt ist das Pferd längst kaum noch nur Nutztier, die meisten Pferde gehören zur Familie und sind, wie Hund, Katze oder Papagei, Lieblinge ihrer Besitzer und haben in dieser Form längst gesellschaftlichen und familientherapeutische Aufgaben übernommen. Sie sind keine Gegenstände mehr, auch wenn unsere Rechtssprechung das anders sieht.

Wir als Menschen haben das Pferd domestiziert, wir als Menschen haben dem kranken und schwachen Pferd den natürlichen Feind entzogen, der es letztlich erlösen würde. Kein Pferd in der freien Natur siecht qualvoll längere Zeit dahin, die Natur hat ein Mittel gefunden, kranke und verletzte Tiere vor Siechtum und Qual zu schützen – das Raubtier, dass die Erlösung bringt. Wenn ein Tier nicht mehr kann, sondert es sich von der Herde ab, um diese nicht zu gefährden. Es versteckt sich, frisst nicht mehr viel und wankt in einen Gemütszustand, alles über sich ergehen zu lassen.

Das ist die Zeit der Raubtiere – da wir unserem geliebten Pferd diesen Erlöser genommen haben, bleibt es an uns, diese Rolle zu übernehmen. Wir haben die Verantwortung damit umzugehen. Selbstverständlich nutzen wir unsere menschlichen Möglichkeiten, ein Pferdeleben zu verlängern, ob das aber immer „tierisch“ ist, bleibt nicht zu selten zu hinterfragen. Denn irgendwann kommen die Momente, in denen immer klarer wird: dem Pferd geht es immer schlechter – es altert – es kränkelt – und schließlich wird es unheilbar krank. Keine Schmerztherapie und kein Drogencocktail können es schmerzfrei durch den Tag gehen lassen. Es will nicht mehr aufstehen, nur noch von Hunger oder Durst getrieben quält es sich von seinem Liegeplatz weg und aus der Herde hat es sich längst verabschiedet. Es gibt mal eine halbe Stunde am Tag, an dem es mit dem Lieblingskumpel zu spielen versucht, aber selbst das geht nicht mehr schmerzfrei.

Unserer Einstellerin wurde bewußt, daß eine schreckliche Entscheidung immer näher rückt. Eine Weile kann man dies vor sich her schieben – sie wußte aber auch, dass eine Lösung unausweichlich ist. Der Tierarzt sagte, es gibt keine medizinisch vernünftige Hilfe mehr – der Zeitpunkt war erreicht, dass das Pferd den Rest seines Lebens unter quälenden Schmerzen verbringen würde, bis es schließlich irgendwann kraftlos zusammenbricht und liegen bleibt.

Unsere Einstellerin hat mit viel Unterstützung die schwere Entscheidung gefällt, verantwortungsbewußt das Tier von den unheilbaren Schmerzen zu erlösen und in den Pferdehimmel gehen zu lassen – mag sich jeder seine eigene Welt um den Pferdehimmel aufbauen wie er will – auch wenn sie selbst unter den seelischen Schmerzen sehr gelitten hat und auch noch eine Weile daran darben wird. Pferde haben keinen seelischen Schmerz, nur realen Schmerz, den sie im hier und heute erdulden müssen. So hat sie gehandelt, und hier und heute geht es dem Pferd jetzt gut, denn es wird sich nie mehr quälen müssen.

Wir wünschen unserer Einstellerin, dass der seelische Schmerz bald vergeht und sie sich liebevoll um die anderen Pferde kümmern kann, die im hier und heute Familienmitglieder sind und das bekümmert werden geniessen wollen – schließlich haben sie eine Aufgabe, eine familientherapeutische Aufgabe!

Reitausbildung – aber bitte kontinuierlich und nachhaltig

Ein sehr interessanter Artikel der VFD in der Rubrik „Ausbildung“: http://www.vfdnet.de/index.php/ausbildung/621-Warum-20Ausbildung-20aktiver-20Tierschutz-20ist, regt sehr zum Nachdenken an. Was heißt es, Ausbildung des Reiters (implizit auch des Pferdes) ist ein Beitrag zum Tierschutz?

Nachdem wir als Reiter vom Pferd Dinge verlangen, für die es im ursächlichen Sinne nie geschaffen wurde, dank der körperlichen und mentalen Voraussetzungen aber in der Lage ist zu tun, tragen wir als Mensch die Verantwortung, dass unser Reitpartner Pferd dies als so angenehm wie möglich empfindet.

Dabei kommt es auf es meines Erachtens auf zwei Dinge an: Einmal ist es wichtig, bestmögliche Kenntnisse von Anatomie und Verhalten der Pferde im Zusammenhang mit dem Reiten zu haben, zum anderen muß man diese Kenntnisse beständig erneuern oder erweitern.

Soweit so gut – wo liegt nun der Hund begraben? Wer sagt einem denn, welche Kenntnisse richtig sind, wie ein Pferd tatsächlich tickt, wenn ich etwas mit ihm mache? Ein paar Gedanken aus dem praktischen Erleben:

  • 1. Gedanke – Keine Ahnung von dem, was sie tun!
    Viele ReiterInnen und PferdebesitzerInnen sind mit einem erstaunlich gut ausgeprägten Halbwissen ausgestattet. Es ist sehr gefährlich, zu glauben, etwas zu wissen – ob es nun stimmt oder nicht, spielt meist keine Rolle, Hauptsache der/diejenige kann etwas zum Thema beitragen. Manchmal wundert man sich, woher der eine oder andere Unsinn kommt oder wie hartnäckig sich längst überholte Meinungen halten. Beispiel: Fast alle Reitschüler aus klassischen Reitschulen versuchen zwanghaft mit dem Becken ein Pferd vorwärts zu schieben, es gibt immer noch den uralten Unsinn, ein Pferd startet los, wenn ich möglichst hart mit den Hacken irgendwo in die Seite schlage, – oder noch viel schlimmer – um ein Pferd über den Rücken gehen zu lassen, müsse unbedingt ein Ausbinder rein. Wenn man mal durch die Bilder im Web surft, ist der Anteil der Reitausbildungen mit Ausbinder erstaunlich hoch. Das kann ich auch aus der eigenen Praxis bestätigen. Mich erschreckt dabei, wie militant ein derartiges Unwissen verteidigt wird, auch wenn schon bei minimalem Aufwand an Nachdenken klar wird, daß etwas nicht stimmen kann. Es kann durchaus sein, daß es für viele mit Pferden Beschäftigte ein viel zu komplexes Thema ist, um sich allein um alles kümmern zu können. Sie sind einfach überfordert und trauen sich parallel dazu trotzdem viel zu viel zu. Das Entsetzen ist dann jedesmal groß, wenn der Beweis des Unrecht-Habens erbracht wird oder trotz des vermeintlich großen Wissens alles schief geht oder eben alles schlechter statt besser wird. Im Ergebnis kommen dann völlig verrittene Pferde zu uns, die mit viel Mühe wieder aufgepäppelt werden müssen.
  • 2. Gedanke – Wer Anderen etwas beibringen will, muß es auch können!
    Es gibt eine erstaunlich große Zahl an Leuten, die anderen Ausbildung geben oder anderen erklären wollen, wie sie mit Pferden umzugehen oder diese zu reiten haben – mit welcher Begründung auch immer sie sich zum Ausbilder machen. Nicht selten kommen diese auch aus der Gruppe unter Gedanke 1 .. Ich erlebe das sehr häufig, dass den Ausbildern jegliche Qualifikation fehlt, aber diese mitten auf dem Platz stehen und andere durch die Gegend scheuchen. Machen sich diese Menschen überhaupt Gedanken darüber, wie tierquälerisch das ist? Es ist verantwortungslos gegenüber dem Pferd, aber auch verantwortungslos gegenüber einem Reiter, der etwas lernen will und selbst aus Unkenntnis zum Tierquäler wird, obwohl er das aus dem Inneren seines Herzens nie werden wollte.  Es ist immer ein sehr aufwändiger Prozess, einmal falsch Erlerntes zu korrigieren und eingeschliffene Körperbewegungen zu ändern. Die Reitschüler erleben oft frustrierende Momente, wenn sie zum ersten Mal feststellen, daß sie über Jahre nicht Richtiges gelernt und trainiert haben und dann auch noch damit kämpfen müssen, diese Angewohnheiten endlich abzulegen.
  • 3. Gedanke – Der Ausbildungsmix am Markt dient eher dem Kommerz denn der pferdfreundlichen Ausbildung!
    Wenn man sich den Markt betrachtet, fällt auf, daß es heutzutage neben den klassischen Reitweisen, die sich ursprünglich aus den regionalen Reitschulen entwickelt hatten, unzählige Reitausbildungen gibt, die sich ein eigenes Label verordnen. Meist ist beim Erstkontakt mit einem neuen Reit- oder Ausbildungsstil gar nicht ersichtlich, worin sie sich genau von den gefühlten hundert anderen unterscheidet.
    Nun kommt natüriich auf jeden, der sich und sein Pferd ausbilden lassen möchte, die Qual der Wahl. Woher soll ich denn wissen, welcher Ausbildungsstil genau zu mir und meinem Pferd passt? Wie soll ich denn einschätzen, ob das, was der vermeintliche Guru zu mir und meinem Pferd sagt, richtig ist oder nicht? Um es vorweg zu sagen: Gar nicht! Wenn ich vor einem neuen Schritt stehe und noch nichts weiß über das, was kommt, kann ich nichts beurteilen. Meine einzige Chance besteht darin, aus den gesammelten Erfahrungen logische Schlüsse zu ziehen, ob das, was mir gesagt wird, stimmen kann oder nicht – oder ich muß es eben ausprobieren mit allen Vor- und Nachteilen.
    Auch hier gilt: Militanz hilft nie und nimmer! Ich hatte es mal erlebt, daß mir jemand an meinem Pferd unbedingt mit Pat Parelli mehr Gehorsam und Aufmerksamkeit des Pferdes beibiegen wollte – und ständig jubelnd erläuterte, wie gut alles funktioniert. Mir war völlig unklar, wie diese Einschätzung zustande kam, da mein Pferd immer erschrockener und versörter wirkte – mit dem Nachspiel für mich, daß ich ein paar Tage zu tun hatte, die Unsitten wieder auszutreiben. Was macht dann jemand, der sein Pferd nicht kennt?
    Wir hatten mal eine Einstellerin, die permanent Lehrgänge besuchte und Unmengen an Fachliteratur verschlang – und ihr Pferd mußte alles ausbaden. Das Pferd war gemäß seines Ausbildungsstandes mit der Menge und der verlangten Perfektion völlig überfordert. Die Reitbeteiligung auf dem gleichen Pferd war zwar vom theoretischen Wissen sicher nur halb so belesen und übte nur etwa ein Drittel oder Viertel des Pensums – dafür funktionierte alles viel besser. Der Bruch mit der Einstellerin kam dann folgerichtig, als wir auf Anfrage einschätzten, daß die Reitbeteiligung einen wesentlich höheren Anteil am Ausbildungsstand des Pferdes hatte als die Besitzerin selbst.

Ich habe die Erfahrung gemach, am besten sind immer noch die Ausbildungsstile, die sich absolut auf den klassischen Umgang mit dem Pferd beschäftigen – mittels sanfter Einwirkung über den Sitz ein Pferd zu reiten, mit viel Geduld ein Pferd an alle Aufgaben herainzuführen oder perfekt mit dem Pferd zu kommunizieren. Dazu brauche ich keinen Hokuspokus, keine besonders abenteuerlichen Ausbildungsmethoden und auch keine extravaganten Ausrüstungsgegenstände.

Ausbildung ist wichtig für jeden, der sich mit Pferden beschäftigt. Meiner Meinung nach liegt es in der Verantwortung der Reiter und Pferdebesitzer, sich einen geeigneten Ausbilder auszusuchen, aus welcher Einschätzung auch immer. Die Ausbilder tragen die weitaus größere Verantwortung – nur sie selbst wissen, wie ehrlich sie mit ihren Reitschülern umgehen.

RO

PS.: Wird fortgesetzt!

 

 

Endlich – ein Krämer für Berlin!

Hallo Fans, hallo Reiterinnen und Reiter, liebe Gemeinde der Abschwitzdecken- und Bunt-Gamaschen-Fetischisten, hallo an alle Tages-Zeit-Gerten-Experten!

Nun ist es soweit, einer der beiden größten Reitsportartikel-Filialisten (-Franchiser) eröffnet einen Shop in Berlin, wie immer günstig per Autobahn zu erreichen – die meisten Pferde fahren nunmal nicht mit der Eisenbahn.

Mit einem riesigen Aufwand, siehe auch Eröffnungs-Pressemitteilung , die schon Klasse verrät, werden die neuen alten Kunden angelockt, die bisher auf den Versand angewiesen waren.

Was passiert denn nun mit der aktuellen Reitsportladenszene, die ja in Berlin durch einige wenige große (und nicht immer ganz preiswerte) Läden und viele kleinere, von enthusiastischen Inhabern geführte Shops geprägt ist?

Sagen wir es mal wie ein Anwalt: Es kommt darauf an! Sicher wird es den meisten Läden nicht allzusehr schaden. Die Online-Konkurrenz ist ja ohnehin da und die Krämers und Lösdaus bestimmen den Markttrend seit Jahren deutlich mit. Andererseits sind beide, und dies wird auch den Laden bei Berlin betreffen, nicht die Billigdiscounter, so daß der Kampf in Nischen für alle nach wie vor offen ist. Darüberhinaus darf man nicht die Ausdehnung in die Fläche vergessen, gerade in Berlin muß man mitunter Fahrzeiten von mehr als einer Stunde pro Strecke einplanen. Nicht jeder wird sich deswegen immer sofort ins Auto setzen.

Aber: Wettbewerb belebt, das ist immer so, die etablierten Geschäfte mit ihren gefestigten Nischen, Ausrichtungen und Spezialitäten werden ihr praktiziertes Profil überprüfen und anpassen müssen, um im Wettbewerb nebeneinander ihr existenzsicherndes Alleinstellungsmerkmal zu sichern und zu stärken. Für manche wird die Suche nach eben diesem auch USP genannten Merkmal gerade erst beginnen.

Was fehlt denn in Berlin? Zum Beispiel ein spezialisierter Herren-Reit-Ausstatter? Zum Beispiel ein Spezialist für preiswerte Reitplatzausstattung? Die Fragen seien einfach in den Raum geworfen, ohne gleich die Antwort geben zu wollen.

Man wird sehen, wie sich die Szene entwickelt – fest steht, die bestehenden Strukturen haben ihre Berechtigung, es passiert hoffentlich keine Monopolisierung und alle, die etablierten und die neuen Anbieter am Berliner Markt, können vernünftig  wirtschaften.

RO

Image-Beitrag der Carsten Böhm Unternehmensberatung


„Wir leben nicht vom Beraten, sondern vom Verkauf“

„Muss ich mir nochmal überlegen; haben Sie ein Prospekt für mich?“
ist eine oft gehörte Aussage von Kunden nach einem „Verkaufsgespräch“.
„Vielen Dank für Ihre Beratung, das nehme ich jetzt mit!“
hören wir hingegen im Einzelhandel leider viel zu selten.

Welche Gründe gibt es dafür und welchem Verkäufer sind diese Gründe wirklich bewusst?
Selbstverständlich meine ich beim Begriff des Verkäufers beide Geschlechter, werde der Einfachheit halber bei der männlichen Form bleiben.
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit den Fragen: „Auf welche Ursachen sind diese unterschiedlichen Reaktionen der Kunden zurückzuführen?“ und „Wie kann ich Kundenreaktionen positiv und abschlussorientiert steuern?“ Deren Beantwortung steht im Mittelpunkt meiner beruflichen Tätigkeit.

Die Entwicklung produktiver und praxiserprobter Lösungsansätze zur erfolgreichen Kundenkommunikation führte zu einer eigenständigen Philosophie der „Carsten Böhm Unternehmensberatung“, die durch namhafte Kunden nachgefragt wird und erfolgreich am Markt platziert ist.

Was sind die Grundpfeiler der Philosophie der Carsten Böhm Unternehmensberatung? Einige Grundsätze möchte ich Ihnen darlegen.

Der erfolgreiche zeitgemäße Verkäufer verfügt über 3 Kompetenzen, die im Kundengespräch richtig dosiert eingesetzt werden:

Sachkompetenz (Wissen über meine Produkte und Dienstleistungen)

Emotionale Kompetenz (Beziehungsebene zum Kunden aufbauen)

Fachkompetenz (Verkaufen – professionelle Kommunikation)

Werfen Sie mit mir einen Blick in den Alltag eines Verkäufers:

Der Kunde wird vom Verkäufer über alle technischen und funktionalen Eigenschaften seiner Produkte informiert – im wahrsten Sinne des Wortes „zugetextet“. Der Verkäufer hört nicht wieder auf zu reden, weil er den Drang hat, sein erworbenes Wissen über seine geliebten Produkte an den Mann oder Frau zu bringen.
Wie sieht eine Verteilung der obengenannten Kompetenzen in einem Verkaufsgespräch des „informativen“ Verkäufers aus? Nach meiner Erfahrung beschäftigt er sich zu ca. 90% seiner Zeit mit seinen Produkten.

Welcher Verkäufer hat sich jemals gefragt, was der Kunde aus der Fülle dieser Informationen überhaupt versteht? Nach meiner Erfahrung nicht sehr viele!
Vielmehr empfindet der Verkäufer die Kunden in der heutigen Zeit als immer „schwieriger“.

Aber: Die Kunden sind nicht „schwieriger“ geworden, sondern sie fordern heute Ihr Recht nach einer Beratung ein, die auf Ihre ganz persönlichen Wünsche und Bedürfnisse ausgerichtet sind.
Nur ein Veränderungsprozess des Verkäufers und des gesamten Unternehmens führt zukünftig zur Zufriedenheit des Kunden und somit zu wieder steigenden Umsätzen und Margen.

Die Mitarbeiter des Unternehmens werden viel erfolgreicher, wenn sie lernen, den Kunden mit seinen Wünschen und Vorstellungen in den Mittelpunkt ihres Denkens und Handelns zu stellen, und vor allem muss der Kunde dieses auch spüren und erleben.

Nach meiner Philosophie sind Verkäufer erfolgreicher, wenn die Verteilung der 3 Kompetenzen in einem Verkaufsgespräch folgendermaßen aussieht:

Sachkompetenz 20%

Emotionale Kompetenz 60%

Fachkompetenz 20%

Emotionale Kompetenz + Fachkompetenz = 80%

Diese 80% entscheiden über den Verkaufserfolg.

Diese 80% entscheiden über meinen Umsatz und Rohertrag.

Diese 80% entscheiden mit über den Erfolg des Unternehmens.

Diese 80% bedeuten, miteinander reden, zuhören, verstehen, Fragen stellen und Antworten geben, kurzum, in Beziehung zu anderen Menschen treten und damit Türen zueinander öffnen.

Zukünftig wird der Kunde über einen Dialog durch den Verkäufer zunächst zu seinen Wünschen und Vorstellungen befragt. Dabei baut der Verkäufer eine emotionale Bindung zu seinem Gegenüber auf. Der Kunde spürt und erlebt, dass der Verkäufer ihn ernst nimmt, ihm zuhört und ihn versteht. Durch die vielen Informationen vom Kunden kann sich der Verkäufer besser „in den Kunden hineinversetzen“ und es gelingt ihm schneller, zusätzliche Wünsche beim Kunden zu wecken.

Der erfolgreiche Einsatz der Kompetenzen ist im Training der Carsten Böhm Unternehmensberatung erlernbar.

Gehen wir gemeinsam neue Wege und verlassen ausgetretene Pfade!

Denn: Die Fähigkeit, gut und professionell mit Kunden, Kollegen und Mitarbeitern tagtäglich kommunizieren zu können, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für Ihr Unternehmen – und Ihr Erfolg ist mein Ziel.
Kommunikation wird offen und erlebbar gestaltet und intensiv trainiert. Dabei bestimmt der Grundsatz „Motivation durch Erfolg“ das gemeinsame Handeln, denn nur der spürbare Erfolg macht Mut zum Weitermachen. Nichts ist langweiliger als trockene Theorie. Im Gleichgewicht zwischen Fordern und Fördern zeigt sich, dass das Training auch Spaß machen kann und soll.
So könnte Ihr Trainingsprogramm aussehen:

Vier Schritte zum Erfolg – Einfach mehr verkaufen!

» Wie Sie Ihre persönliche Wirkung reflektieren und kundenorientiert optimieren
» Wie Sie mit Kommunikationskompetenz und den richtigen Fragen Ihren Kunden besser verstehen und zielgerichtet führen
» Wie Sie die Kaufsignale Ihres Kunden wahrnehmen, mit Entschlossenheit und Mut den Verkaufsabschluss einleiten und durchführen

Führen im Vertrieb – Einfach mehr Umsatz!

» Wie Sie die Vorteile und Wirkungsweisen unterschiedlicher Führungsstile kennen- und persönlich nutzen lernen
» Wie Sie mit einem kooperativen Führungsstil Mitarbeiter mit in die Verantwortung nehmen und zu eigenständigem Handeln führen
» Wie Sie mit Ihren Mitarbeitern verbindliche Ziele erarbeiten, mit Strategie konsequent umsetzen und nachhaltig Ihre Umsätze steigern

Persönlichkeit im Vertrieb – Einfach besser wirken!

» Wie Sie sich und andere besser verstehen lernen und effektiver kommunizieren
» Wie Sie sich Ihrer Fähigkeit selbst bewusst werden und souverän auftreten und wirken
» Wie Sie mit Aufmerksamkeit und Menschenkenntnis Ihren Verkaufserfolg signifikant steigern

Die Carsten Böhm Unternehmensberatung bietet Ihnen effektives und praxiserprobtes Kommunikationstraining, gezielt auf Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter zugeschnitten.

Arbeit mit Jugendlichen – Unterstützung notwendig

Viele Projekte der Cahokia Reitschule richten sich an Kinder und Jugendliche, die oftmals aus schwierigen sozialen Verhältnissen oder nicht finanzstarken Familien kommen oder in mehr oder weniger schwerer Form Behinderungen haben.

Wir engagieren uns für diese Jugendlichen mit voller Leidenschaft und freuen uns über die zu erreichenden Erfolge – in Zusammenarbeit mit den freien Trägern der Jugendhilfe. Die Betreuung von Kindern mit emotionalen, geistigen und/oder körperlichen Handicaps erfordert einen deutlich höheren Aufwand als die Betreuung nicht betroffener Kinder im normalen Reitschulbetrieb. Es werden mehr Betreuer eingesetzt, die Zeit der Betreuung ist länger und in verschiedenen Situationen sind zusätzliche Hilfsmittel notwendig.

Leider können diese erhöhten Aufwendungen, die immer auch ein Mehr an Finanzen bedeuten, nicht im erforderlichen Masse durch die Jugendämter, freien Träger oder gar Eltern aufgebracht werden. Dafür suchen wir Sponsoren, die die Arbeit mit den Kindern auch in Zukunft ermöglichen helfen.

Zwei konkrete Projekte sind zum einen die Unterstützung der Reitprogramme für aktuell drei Kinder aus sozial schwachen Familien und zum anderen der notwendige Bau einer Rampe, um korperlich behinderten Reitern das Aufsitzen auf das Pferd zu erleichtern.

Nähere Informationen erhalten Sie über die Cahokia Reitschule.

Produktblatt für die Arbeit mit Freien Trägern und dem Jugendamt

Druse-Vorsichtsmaßnahmen im Reitstall – ein Beispiel

Zum aktuellen Druse-Verdacht auf dem Gelände des Wassmannsdorfer Reitsportzentrums befragte Cahokia Reitschule den Verpächter Georg Schneider zur gegenwärtigen Situation.

Cahokia: Die aktuellen Druse-Verdachtsfälle bereiten allen Hofbetreibern, Einstellern und Pferdebesitzer einiges Kopfzerbrechen, wie ist die aktuelle Situation?

Georg Schneider: Wir sind lange um einen Druse-Fall herumgekommen – in meiner langjährigen Praxis als Hofbetreiber hatten wir den letzten Fall vor nunmehr 11 Jahren, wenn ich recht überlege. Auf dem neuen Gelände hinter dem Klärwerk Wassmannsdorf ist es der erste Verdachtsfall nach vier Jahren Betrieb. Ich habe unverzüglich nach dem Bekanntwerden – die aufmerksamen und verantwortungsbewußten Betreiber des betroffenen Hofes hatten mich sofort informiert – die notwendigen Maßnahmen ergriffen, um das Risiko größtmöglich einzuschränken.

Cahokia: Welche Maßnahmen wurden getroffen?

Georg Schneider: Die betroffenen Pferde – gegenwärtig sind zwei Pferde eines Stalles unter Druse-Verdacht – wurden sofort in Quarantäne gestellt und verschiedene Isolationsmaßnahmen getroffen. Unter anderem liegt eine Seuchenmatte, alle Arbeitsgeräte werden getrennt verwendet und nur nach Desinfektion von der Koppel verbracht und der anfallende Mist wird gesondert entsorgt. Entscheidend ist, die hochinfektiösen Erreger von anderen Pferden fernzuhalten. Selbstverständlich erfolgen alle Maßnahmen nach den Vorgaben des behandelnden Tierarztes und damit der gängigen Praxis.

Cahokia: Welche Verhaltensempfehlungen gibt es für die anderen, hoffentlich noch nicht betroffenen Höfe?

Georg Schneider: In der jetzigen Situation ist es empfehlenswert, dass alle Pferde auf dem Gelände keinen Kontakt untereinander haben. Ich rate auch dazu, die wechselseitigen Besuche auf den Höfen untereinander auf das absolut notwendige Maß zu beschränken. Insbesondere sollten keine Gäste von außen auf das Gelände kommen, um eine Weiterverbreitung zu vermeiden. Darüberhinaus gilt für direkt betroffene Höfe Ausreitverbot – die anderen Höfe beachten beim Ausreiten bitte, Kontakte untereinander und zu anderen Pferden zu vermeiden.

Cahokia: Welche Garantien gibt es?

Georg Schneider: Garantien gibt es natürlich keine, schließlich gibt es neben Pferden und Menschen auch noch andere Tiere, die über die Höfe gehen – und ich kann unseren Hofspatzen das Fliegen nicht verbieten! Aber Spaß beiseite, am meisten hilft es, wenn jeder verantwortungsbewußt mit der Situation umgeht, den eigenen Pferdebestand beständig unter Kontrolle hat und bei Befall mich unverzüglich informiert und einen Tierarzt hinzuzieht.

Cahokia: Wie geht’s weiter?

Georg Schneider: Ich beobachte die Situation permanent und informiere regelmäßig alle Hofbetreiber. Die Kontrolle der notwendigen Quarantäne- und Desinfektionsmaßnahmen ist natürlich Chefsache – jeder kann sich meiner Unterstützung sicher sein, um die Auswirkungen für uns alle und unsere Gäste so gering wie möglich zu halten – und so werden wir gemeinsam die Situation schnell unter Kontrolle bringen – ich warne vor übertriebenen Panikaktionen, dazu besteht keine Veranlassung.

Cahokia: Herr Schneider, danke für das Gespräch!

Azubi-Lehrgang

Die Cahokianer der Cahokia Reitschule Reiner Oley konnten ein neues Segment zu ihrem Portfolio hinzufügen.

Erfolgreich haben 5 Auszubildende des Max-Planck-Institutes für RIsikobewertung Berlin an einem Lehrgang zu Pferdekunde teilgenommen. Das erworbene Wissen dient der Prüfungsvorbereitung, auch wenn in den Laboren des Institutes kein einziges Pferd steht.

Somit konnten die jungen Leute ihr Wissen aus kompetentem Mund lernen und am lebenden Beispiel vertiefen. Natürlich kam der Spass an der Sache auch nicht zu kurz.

Cahokia Reitschule Reiner Oley